● Berlin
John Adams Griefen
New Paintings
6 September – 26 October 2019
Works
Allegrao non Toppo
Malerei von John Adams Griefen in der Galerie Born Berlin: die Farbe rinnt, verteilt sich dann wieder glatt gestrichen auf der Leinwand, erzeugt Schlieren, Furchen und Rillen, lässt in winzig kleinen Partien die erste Schicht des Malauftrags durchsickern. Nonfigurative Gebilde entstehen, man mag auch an Herbstwald oder Meereswellen denken. Im auf bis zu über zwei Metern gedehnten Querformat, dann wieder auf handlichem Rechteck, fluten die Farben in den changierenden Varianten eines Grundtons über die ungerahmte Leinwand, quellen über deren natürliche Begrenzungen hinaus. Gold gestimmt das „Paradise“, Rot die „Hotspur“, Grau „Saturn‘s Chaos“, in Bronze „Midas“.
John Adam Griefen ist ein Maler par excellence und vermeidet doch jeglichen Bezug zur äußeren Welt, zu literarischen oder sonstigen Überfrachtungen. Eine Kunst zu erschaffen, die nach dem Wesen der klassischen Musik strebt, ist in seinen jüngst entstandenen Acrylgemälden in der Galerie Born Berlin sein Ziel. Zuvor nutzte der Amerikaner die natürlichen Strukturen von Eichenholz, handgeschöpftem Papier und Plexiglas, um mit dem Material seine Vision zu verdeutlichen.
Im Gegensatz zu seinen Vorläufern wie Mark Rothko oder Barnett Newman treibt Griefen die expressive Abstraktion noch weiter, ohne sie als künstlerisches Programm im Kampf gegen andere Kunstströmungen zu exponieren, ohne mit rational kalkulierter Planung zu brillieren. Seine Bilder scheinen schnell und leicht entstanden und wirken wie unvollendet – in dieser Täuschung verwirren sie den Betrachter. Doch entspringen sie keineswegs der von den Surrealisten forcierten „automatischen Schreibweise“, die dem Zufall und dem Diktat des Unbewussten folgt. Auch zwingt Griefen sein Material nicht, sondern vertraut darauf, dass es seine eigene Sprache spricht.
Seine Bilder vereinfachen die Abstraktion nochmals, indem sie unmittelbar an die Sinne appellieren und die Schönheit von Malerei und Farbe an sich transparent machen, der Nichtsichtbarkeit musikalischer Töne leise und unaufdringlich nachspürend. Geboren 1942 in Worcester/Massachusetts, studierte Griefen am Bennington College im US-Bundesstaat Vermont, am Art Institute of Chicago und am Hunter College in New York City, Hochburg der Abstraktion, in der er fast 50 Jahre verbrachte. Lange war er mit dem US-Kunstkritiker Clement Greenberg befreundet. 2003 hielt er Gastvorlesungen an der Universität der Künste Berlin über den abstrakten amerikanischen Expressionismus, den er in der dritten Generation vertritt. Seit 2009 lebt er in Frankreich.
Werke von ihm befinden sich u. a. im MoMa und im Whitney Museum of American Art in New York City, im Boston Museum of Fine Arts und im Museum of Contemporary Art im australischen Sydney. …
Angelika Leitzke, Tagesspiegel Berlin
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